FCS Führungspersonal absolviert Advanced Upset Prevention and Recovering Training mit Ultimate High in Großbritannien

FCS Großbritanien

Zum Start eines neuen Abschnitts im Gesamtkonzept Training ihrer Besatzungen ließen es sich FCS COO Thomas Wede und Trainingsmanager Markus Bünsen nicht nehmen, als die beiden ersten Teilnehmer dieses anspruchsvollen Ausbildungsabschnittes von den Experten der Ultimate High in Goodwood, Großbritannien, nach allen Regeln der Kunst durchgeschüttelt zu werden.

Im Rahmen der regelmäßigen Evaluierung ihrer Prozesse hatte sich die FCS Anfang 2019 entschlossen, das Trainingsprogramm ihrer Piloten umfassend zu erneuern und zu erweitern. Der absehbare Zugang der neuen Messmaschine D-CFMF zum 01.01.2020 mit ihrer neuen Cockpit-Avionik zwang so zum Beispiel zum Wechsel des Simulatorbetreibers für das jährliche Wiederholungs- und Inübungshaltungstraining. Hierfür konnte mit der FlightSafety Inc. in Atlanta (USA) ein weltweit führender Anbieter für diese Art der Trainingsdienstleistungen gewonnen werden.

Gleichzeitig galt es, neuen regulativen Vorgaben seitens der Flugaufsichtsbehörden EASA und FAA Rechnung zu tragen. Ein wesentlicher Baustein dieser neuen Vorgaben ist das seit Dezember letzten Jahres verbindlich vorgeschriebene Training zur Vermeidung und Beendigung von unkontrollierten Flugzuständen, auf Englisch Upset Prevention and Recovery Training UPRT.

Die beiden großen Behörden entschlossen sich zu diesem Schritt mit Blick auf Flugunfalluntersuchungen der letzten 20 Jahre, die darauf hindeuten, dass bedingt durch den hohen Automatisierungsgrad in der heutigen Luftfahrt bei den Cockpitbesatzungen der Kenntnisstand und die Fähigkeiten zur manuellen Führung ihrer Flugzeuge, insbesondere bei ungewöhnlichen Flugzuständen, deutlich nachgelassen hatte.

 

FCS Flug Training in Großbritanien
Slingsby Firefly T67M der Ultimate High
FCS Flight Calibration Services Training Großbritanien
All Smiles: Trainer Steve „Jos“ Johnson, FCS COO Thomas Wede, FCS Trng Mngr Markus Bünsen und Trainer /Eigentümer Mark “Greeners” Greenfield nach erfolgreichem Abschluss des Advanced UPRT

UPRT adressiert diese Defizite durch eine in drei Teile gegliederte besondere Zusatzausbildung: einen Grund-, einen Typen-spezifischen sowie einen fortgeschrittenen Teil. Für die Teile Eins und Zwei werden entsprechend qualifizierte Flugsimulatoren verwendet.

Hierbei gilt es allerdings zweierlei zu beachten: zum einen können Simulatoren bauartbedingt dynamische Flugzustände nur sehr unzureichend abbilden. Zum anderen fehlen neben schlichten physikalischem Aspekten wie positiven und negativen Beschleunigungen eine extrem wichtige psychologische Komponente: die der tatsächlichen Desorientierung im Raum nebst den damit einhergehenden psychologischen Effekten wie Überraschungs- und Angstmomenten, im englischem Startle-Effect genannt. Da jeder Pilot auf diese individuell verschieden reagiert, muss dieser Teil der Ausbildung zwingend auf einem realen, dafür geeigneten Flugzeugmuster unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden.

Nachdem die FCS die Teile Eins und Zwei bereits im Rahmen des neuen Simulatortrainings absolviert hatte, stand nunmehr das sogenannte Advanced UPRT an. Dafür wählte die FCS die Ultimate High in Goodwood, Großbritannien aus. Ultimate High ist seit 2001 einer der führenden Anbieter von Ausbildungsgängen im Bereich Kunstflug, die neben der klassischen Einteilung in Einsteiger, Fortgeschrittene und Offene (Unlimited) Klasse auch spezielle Lehrgänge für extreme Kunstflugfiguren einschließt. Die Hinwendung zum UPRT war insofern naheliegend. Das Unternehmen verfügt hierfür über eine Flotte von fünf für den Kunstflug zugelassenen Flugzeugen (3 x Slingsby T67M Firefly, 2 x Extra 300). Viel entscheidender für die Wahl der Ultimate High war für die FCS aber der hochkompetente Stab der Mitarbeiter des Unternehmens: Gründer und Eigentümer Mark „Greeners“ Greenfield verfügt über einen profunden fliegerischen Hintergrund als ehemaliger Pilot der Royal Air Force sowie als Leiter der renommierten Empire Test Pilot School in Boscombe Down. Steve „Jos“ Johnson kann ebenfalls auf eine glanzvolle Karriere bei der RAF zurückblicken, einschließlich einer Zeit bei den Red Arrows, hier sogar als Führer des Solo-Paars. Auch die übrigen Mitarbeiter der Ultimate High verfügen über einen ähnlichen Hintergrund. Die Qualität dieses Erfahrungsschatzes zeigte sich unmittelbar: hochkompetent in Theorie und Praxis, erwies sich die Qualität dieses Trainings für die FCS schon nach den ersten Minuten.

Für die FCS kann der Wert einer solchen professionellen Ausbildung gar nicht überbewertet werden: Unser Einsatzprofil in Flughafennähe führt uns zwangsläufig in einen Bereich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit von Wirbelschleppen, einem der führenden Gründe für unkontrollierte Flugzustände. Zur Vermeidung oder Behebung dieser Flugzustände einen kompetenten Trainingspartner gefunden zu haben, wird uns auch in Zukunft helfen, stets einen sehr sicheren, hochprofessionellen Flugbetrieb durchzuführen.

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